Ta kontakt med digitalt@fagbokforlaget.no for å få tilgang til denne ressursen

Eller logg inn

Ta kontakt med digitalt@fagbokforlaget.no for å få tilgang til denne ressursen

Eller logg inn

Die Bremer Stadtmusikanten

Esel, Hund, Katze, Hahn: die Bremer Stadtmusikanten

Getty Images

En statue av Bymusikantene i Bremen. Et esel, en hund en katt og en hane.


Es war einmal ein Mann, der hatte einen Esel, der schon lange die Säcke in die Mühle getragen hatte. Nun aber gingen die Kräfte des Esels zu Ende, sodass er zur Arbeit nicht mehr taugte. Da dachte der Herr daran, ihn wegzugeben. Aber der Esel merkte, dass sein Herr etwas Böses im Sinn hatte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen. Dort, so meinte er, könnte er Stadtmusikant werden.

Als er schon eine Weile gegangen war, fand er einen Jagdhund am Wege liegen, der jämmerlich heulte. „Warum heulst du denn so?“, fragte der Esel. „Ach“, sagte der Hund, „weil ich alt bin, jeden Tag schwächer werde und auch nicht mehr auf die Jagd gehen kann, wollte mich mein Herr totschießen. Da bin ich weggelaufen. Aber wie soll ich jetzt mein Brot verdienen?“

„Weißt du was", sprach der Esel, „ich gehe nach Bremen und werde dort Stadtmusikant. Komm mit mir. Ich spiele die Laute, und du schlägst die Pauken.“ Der Hund wollte mit, und sie gingen zusammen weiter.

Es dauerte nicht lange, da sahen sie eine traurige Katze auf der Straße sitzen. „Was ist denn mit dir los?“, fragte der Esel. „Wer kann lustig sein, wenn man bedroht wird?“, antwortete die Katze. „Weil ich alt bin, meine Zähne stumpf werden und ich lieber hinter dem Ofen sitze, als nach Mäusen herumjage, will mich meine Frau töten. Ich konnte mich zwar noch davonschleichen, aber wo soll ich jetzt hin?“ „Geh mit uns nach Bremen! Da kannst du Stadtmusikant werden.“ Die Katze hielt das für gut und ging mit.

Als die drei so miteinander gingen, kamen sie an einem Hof vorbei. Da saß der Hahn auf dem Tor und schrie. „Du schreist einem durch Mark und Bein“, sprach der Esel, „was hast du vor?“ „Die Hausfrau hat der Köchin befohlen, mir heute Abend den Kopf abzuschlagen. Morgen, am Sonntag, haben sie Gäste, da wollen sie mich in der Suppe essen. Nun schrei ich aus vollem Hals, solange ich noch kann.“ „Ach“, sagte der Esel, „komm mit uns, wir gehen nach Bremen. Du hast eine gute Stimme, und wenn wir zusammen musizieren, wird es gar herrlich klingen.“ Und so gingen sie alle vier zusammen weiter.

Sie konnten aber Bremen an einem Tag nicht erreichen und kamen abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten. Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die Katze kletterte auf einen Ast, und der Hahn flog auf einen Baum, wo es am Sichersten für ihn war. Plötzlich sah der Hahn ein Licht und er dachte, dass es vielleicht aus einem Haus kam. Er erzählte es den anderen. Der Esel antwortete: „Lasst uns hingehen.“

Also gingen sie. Bald kamen sie zu einem Räuberhaus. Der Esel ging zum Fenster und schaute hinein. „Was siehst du?“, fragte der Hahn. „Was ich sehe?“, antwortete der Esel. „Einen gedeckten Tisch mit schönem Essen und Trinken, und Räuber sitzen rundherum!“ „Das wäre etwas für uns“, sprach der Hahn. Da überlegten die Tiere, wie sie es anfangen könnten, die Räuber hinauszujagen.

Endlich fanden sie ein Mittel. Der Esel stellte sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster, der Hund sprang auf des Esels Rücken, die Katze kletterte auf den Hund, und zuletzt flog der Hahn hinauf und setzte sich der Katze auf den Kopf. Als das geschehen war, fingen sie an, ihre Musik zu machen. Der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute, und der Hahn krähte. Darauf stürzten sie durch das Fenster in die Stube hinein, dass die Scheiben klirrten.

Die Räuber fuhren bei dem furchtbaren Geschrei in die Höhe. Sie meinten, ein Gespenst käme herein, und flohen in größter Furcht in den Wald hinaus.

Nun setzten sich die vier Gesellen an den Tisch, und jeder aß vom dem leckeren Essen. Als sie fertig waren, löschten sie das Licht aus, und jeder suchte sich ein Bett. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Tür, die Katze auf den Herd bei der warmen Asche, und der Hahn flog auf das Dach hinauf. Und weil sie müde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie bald ein.

Als Mitternacht vorbei war und die Räuber von weitem sahen, dass kein Licht mehr im Haus brannte und alles ruhig schien, schickte der Raüberhauptmann einen Räuber zurück, um nachzusehen, ob noch jemand im Hause war.

Der Räuber fand alles still. Er ging in die Küche und wollte ein Licht anzünden. Da sah er die feurigen Augen der Katze und meinte, es wären glühende Kohlen. Er hielt ein Schwefelhölzchen daran, dass es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm ins Gesicht und kratzte ihn aus Leibeskräften. Da erschrak er und wollte zur Hintertür hinauslaufen. Aber der Hund, der da lag, sprang auf und biss ihn ins Bein. Als der Räuber über den Hof am Misthaufen vorbeirannte, gab ihm der Esel noch einen tüchtigen Tritt mit dem Hinterfuß. Der Hahn aber, der von dem Lärm aus dem Schlaf geweckt worden war, rief vom Dache herunter: „Kikeriki!“

Da lief der Räuber, was er konnte, zu seinem Hauptmann zurück und sprach: „Ach, in dem Haus sitzt eine gräuliche Hexe, die hat mich angehaucht und mir mit ihren langen Fingern das Gesicht zerkratzt. An der Tür steht ein Mann mit einem Messer, der hat mich ins Bein gestochen. Auf dem Hof liegt ein schwarzes Ungetüm, das hat mit einem Holzprügel auf mich losgeschlagen. Und oben auf dem Dache, da sitzt der Richter, der rief: ‘Bringt mir den Schelm her!’ Da machte ich, dass ich fortkam.“

Von nun an getrauten sich die Räuber nicht mehr in das Haus. Den vier Bremer Stadtmusikanten aber gefiel es darin so gut, dass sie nicht wieder hinaus wollten.

Vereinfacht und gekürzt. Nach Jacob und Wilhelm Grimm (1785–1863 und 1786–1859)